Eine ernste Angelegenheit, das kreative Schreiben
Vor einigen Tagen habe ich, überrascht von mir selbst, feststellen müssen, dass es für mich eine sehr ernste Angelegenheit ist das Kreative Schreiben. Ich habe andere unterstützt, die zum ersten Mal eine Schreibwerkstatt vorbereitet und angeleitet haben, und dabei erst gesehen, wie viele Regeln, wie genaue Vorstellungen ich im Kopf habe, was wie sein muss.
Natürlich geht es beim Kreativen Schreiben in allererster Linie um den Spaß am Schreiben, das Spiel mit den Worten, das Zusammensein unter Schreibenden. Doch damit es auch allen Spaß macht, ist es – zumindest in meinen Augen – notwendig, gut zu planen und zu wissen, was man da tut. Mir ist es wichtig, dass jede und jeder die Chance bekommt, das was geschrieben werden will, auch aufs Papier zu bringen. Unabhängig von Schreiberfahrung und eventuell Sprachkenntnissen. Da aber Schreibende nun einmal sehr unterschiedlich ticken, klappt das nur mit einer guten Mischung aus unterschiedlichen Schreibimpulsen: längere und kürzere Schreibzeiten, verschiedene Stimuli, Aufgaben allein und zusammen, sehr frei oder gut durchstrukturiert. Außerdem ist es mir wichtig, dass genügend Zeit bleibt, um die entstandenen Texte zu lesen und zu teilen. Auch hier habe ich ganz konkrete Vorstellung habe, was alles nicht geschehen darf.
Bisher dachte ich, das ist alles selbstverständlich, was ich mir so überlege. Ich wurde eines besseren belehrt. Manches kann man sicherlich lockerer sehen, als ich es tue. An anderen Stellen bleibe ich hart. Ich habe gesehen, dass einiges funktionieren kann, was ich mir nicht vorstellen konnte. Doch bleibe ich dabei: Für mich ist das Kreative Schreiben eine ernste Angelegenheit, die umso mehr Spaß macht.