November2019: 1
Manche Geister
habe ich nie gerufen
Sie spuken doch
Mein persönlicher Lyrikmonat 2019. Das Gedicht entstand zum #Frapalymo-Impuls von Sophie Paulchen für den 1.11.2014: „spukt es um mich spukt es in mir“.
Manche Geister
habe ich nie gerufen
Sie spuken doch
Mein persönlicher Lyrikmonat 2019. Das Gedicht entstand zum #Frapalymo-Impuls von Sophie Paulchen für den 1.11.2014: „spukt es um mich spukt es in mir“.
Sehr ruhig war es wieder hier in den letzten Wochen und Monaten, auch weil mit Sophies Pause nicht zu Frapalywo-Impulsen gebloggt werden konnte. Doch das ist natürlich nicht der Grund.
Hier nicht gewesen zu sein, bedeutet nicht, dass ich nicht geschrieben habe. Seit drei Ausgaben versuche ich mich in NUN, an anderen, nicht-lyrischen Texten und habe Spaß daran, in Texten von anderen nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Im Frühjahr habe ich bei der Tagung des Segeberger Kreis das Schreiben mit dem Smartphone erkundet. Vor allem aber durfte ich beim Kunstsommer Irsee von Mirko Bonné lernen. Ein bisschen eine Ehre und besonders ein großartiger Erlebensschatz.
morgen das erste
türchen die kerze
das funkeln der
sterne und lämpchen
in geschäften und
straßen leuchten augen
von kindern und
sie hat lichter
werdende reihen vor
augen zu viele
plätzchen für sie
und länger werdende
tage allein
Der letzte Impuls dieses Dichtermonats heißt “licht“.
Beim Frapalymo heißt es dichten
Und nicht über die anderen richten
Traut vereint schreiben wir Poesie
mit stimmigen Bildern und Harmonie
An jedem Tag eine neue Idee
Dabeisein tut auch gar nicht weh
Ein jeder schreibt im trauten Heim
Wählt sorgfältig Rhythmus, Stimme, Reim
Ein jedes Wort ist wohl gesetzt
Zusammen knüpfen wir ein Lyriknetz
Aus dreißig mal dreißig schönen Gedichten
Bei diesem Monat bleibt es aber mitnichten
Weil wir die Lyrik so sehr lieben
Schreibt jeder noch in Lywos sieben
Das Dichten und Lesen bringt uns keinen Schmerz
Es erfrischt unsern Geist, erfreut unser Herz
Wegen des Doppelimpulses dasselbe Thema wie gestern. Der Versuch einer möglichst kitschigen Umsetzung.
Schon lange gelandet Wetter
wechselhaft Kost immer gut
es gibt auch Nachschlag von
Dichtem spannende Gruppe
tolle Reiseleitung schon so
viel gehört täglich neue Impulse
schreibe nur noch (du auch?)
zwei Tage nächstes Jahr wieder
Herzlichen Gruß @schreibtraum
Das ist mein heutiges Postkartengedicht.
du, weißt du, wie ein Rabe
schreit seinem Sohn,
dem ungeborenen, wie
er luftrollend ruft eine
Rabenfrau, die erwünschte,
wie er sie alsbald in
hohen Tönen begrüßt
du, weißt du, wie ein Rabe
bellend markiert sein Revier,
mit abstehender Feder
die Wasserschlange, die unglückliche,
vertreibt von der Quelle
du, weißt du, wie ich den Schrei
des Raben imitiere, den
tiefen, in noch unreife Feigen
beiße und, mit dir, am
Schneehügel rodeln träume
„gleiche anfangszeile für alle“ war die Aufgabe. Die kursiven Worte sind von Selma Meerbaum-Eisinger aus dem Gedicht „du, weißt du“.
verklungen ist es
Menschen die
nie eine Straße gebaut
bewusstseinsmuskeln
virtuell vernetzt indes
zählt heute nicht
mit dir (bei mir blieb es
eine Mitternachtsparty)
spielt nicht
schreibt Einkaufszettel
fürs Aschenbrödel
Bitterschokolade
Seifenblasen bunt
zwei oder drei
Tochter und Eigensinn
übermorgen über gestern und
schon Jahre zurück
dennoch bleiben die Schwäne
Das ist mein Cento, das ich aus Versen dieses Frapalymos zusammengeflickt habe. Von jedem Tag eine einzige Zeile ausgewählt und dann nicht alle verwendet, aber viele.