Hinter der Küche vom Biolek
lockt eine Tür aus Mahagoni
glänzende Klinke, kein Stäubchen Dreck
Kein Zugang hier fürs Volk, für Vroni
Das dunkle Holz strahlt Kälte aus
– Ich fühl‘ mich hierfür zu normal –
Doch ich will wissen, welcher Schmaus
dahinter lauert im Regal
Zu hören ist ein Kammersingen
im klaren Mezzosopranton:
Es gibt sie noch, die guten Dinge
Nur nicht wo Otto Popel wohnt
Nicht Marmelade, Konfitüre
Statt Essig Aceto Balsamico
Wacholderschinken mit Rosmarinbordüre
und Ziegenweichkäse auf echtem Stroh
Die Nase hoch: Sie schnuppert Wein
Barrique, vom Fass, ein Roter, schwer
Vom Fisch darf’s nur der Edle sein
De Normandie le Camembert
Ich bleibe draußen (find’s schon schade)
Du schüchterst mich mehr ein als Schurken
Dann seh ich: Hinter der Fassade
wünschst Du Dir Mutters Einmachgurken
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