AcWriMo-Start heute

Heute startete für mich der AcWriMo mit einem Auftakttreffen, bei dem wir an der Uni gemeinsam unsere Schreibziele festlegten und Pläne schmiedeten, wie es wohl gelingen könnte, das akademische Schreiben im November. Es ist eine große Flotte AcWriMo-Boote zusammengekommen, die nun startklar ist, um gen Schreibziel-Hafen zu steuern. Gemeinsamer Rückenwind soll uns voranbringen.

Wer sein eigenes AcWriMo-Boat noch vom Stapel laufen lassen möchte, druckt sich AcWriMo Boot aus, Vorder- und Rückseite, und bastelt ein Schiffchen wie in Kindertagen. (Die Vorlage hat meine Kollegin ausgetüftelt, das Modell auf dem Foto habe ich selbst daraus gebastelt).

Und jetzt Schluss mit Spielchen, ab an den Schreibtisch. Wenn das tägliche Schreibpensum erledigt ist, twittere ich den Stand der Dinge.

Schreibmonat November – der Countdown läuft

Noch zwei Tage Oktober, voll gefüllte Tage, Tage voller Inspirationen, die dann doch nicht ins Schreiben münden, weil schon wieder etwas Neues ist, es etwas zu tun gibt. Zeit, eine Entscheidung zu treffen:

Ich mache mit beim frapalymo: 30 Tage, 30 Gedichte. Ich freue mich darauf. Der November wird lyrikhell.

Die Umstände sind erschwert: Bei der Arbeit organisieren wir den AcWriMo, in meiner Arbeitszeit will ich neben all den anderen Dingen, die anstehen, die Internetseiten schreiben. Der November beginnt mit einem Feiertag – was für andere Menschen bedeutet, es ist Zeit zum Schreiben, macht es mir schwerer; in meinen Arbeitsalltag bekomme ich das Schreiben leichter integriert als in Familienzeiten. Dazu kommt, seit ich die neue Stelle begonnen habe, habe ich noch keinen richtigen Rhythmus für mich gefunden, um „meine Sachen“ zu machen.

Trotzdem: Wenns gut läuft, lest Ihr ab übermorgen hier 30 Tage lang je ein Gedicht. Ein schlechtes, ein schlechtes, ein schlechtes und dazwischen vielleicht auch mal ein gutes. Hauptsache Gedicht.
Die ersten vier Tage bin ich schon einmal nicht online. Mal sehen, ob ich mir Zugang verschaffe. Zum Schreiben habe ich aber so viel mehr Zeit. Übermorgen gehts los. Bunte Gedichtblätter fallen auf weiße Seiten. Ich bin dabei.

Wislawa Szymborska über das Dichten

Die polnische Dichterin Wislawa Szymborska habe ich – trotz Nobelpreis für Literatur 1996 – erst nach ihrem Tod im Februar diesen Jahres kennengelernt. Sofort sprachen mich ihre Gedichte sehr an. Schade nur, dass ich kein Polnisch kann und deshalb darauf angewiesen bin, dass die Übersetzungen gut sind.

Szymborska hat einige Gedichte veröffentlich, in denen es um das Dichten selbst geht. In „Manche mögen Poesie“ fragt sie, „was aber ist Poesie“, in „Lampenfieber“ schließt sie aus der gängigen Formulierung „die Schriftsteller und die Dichter“, dass Dichter also keine Schriftsteller seien, „sondern?“ und in „Einfall“ hat sie zwar eine Idee, aber „schließlich gibt es andere Dichter“.

Dennoch hat sie geschrieben, hat sie gedichtet. Viel gedichtet. Ich will meine Schreibversuche nicht mit ihren Texten vergleichen. Aber gerne würde ich es wagen, mich hinzustellen und laut heraus zu posaunen, was Szymborska in „Möglichkeiten“ schreibt:

„Mir ist die Lächerlichkeit, Gedichte zu schreiben, lieber
als die Lächerlichkeit, keine zu schreiben.“

Weise Worte zum Schreiben

Heute schreibe ich ausnahmsweise nicht selbst, sondern zitiere meine liebe Freundin C., die mir die Tage in einer E-Mail weise Worte zum Schreiben zukommen ließ, die mich zum Nachdenken bringen. Und zum Schreiben.

Und was würde passieren, wenn du das Schreiben einfach sein ließest? Wenn du gar nichts mehr schriebst? Nie mehr? Kein Wort?

Gar nichts. Gar nichts würde passieren, wenn ich das Schreiben sein ließe. Überhaupt nichts. Deshalb schreibe ich ja.

Schreibmonat November

Noch ist Oktober, doch ab einem gewissen Alter rasen die Tage nur so vorbei und so wird es höchste Zeit, sich gedanklich auf den November vorzubereiten: Der NaNoWriMo steht an und mit ihm auch die Ableger AcWriMo und Frapalymo. Über ersten habe ich hier schon einmal geschrieben, die anderen beiden sind mir im letzten Jahr neu begegnet.

Beim AcWriMo geht es um das Verfassen akademischer Texte – etwas das mindestens genauso viel Zuspruch und Ermutigung braucht wie Romanschreiben. Während beim NaNoWriMo eine festgelegte Wortzahl von 50 000 angestrebt wird, kann beim AcWriMo die Wortzahl selbst festgelegt oder auch ein anderes Ziel (z.B. bestimmte Schreibzeiten) angestrebt werden. Hauptsache die Herausforderung ist groß genug, dass es möglich wird, das Unmögliche zu erreichen.

Frau Paulchens Lyrikmonat Frapalymo ist der NaNoWriMo-Ableger für die Dichterinnen und Dichter unter uns. Das Motto lautet hier: „30 tage, 30 gedichte, no excuses“. Sophie Paulchen stellt jeden Abend eine Anregung für ein Gedicht auf ihren Blog. Dort kann auch, wer möchte, seine Gedichte posten.

Die Idee ist immer dieselbe: Ich entscheide mich zu schreiben und setze mir ein großes Ziel, ich verkünde dies laut, ich fange am 1.11. an zu schreiben, lasse mich durch die Gemeinschaft der Schreibenden beflügeln und … schreibe endlich. Auch/ gerade wenn keine Zeit ist. Die einzige Frage, die bleibt: Welcher Schreibmonat solls denn sein?

Gedichte, Lyrik, Poesie

Was ist ein Gedicht? Ist es dasselbe wie Lyrik? Sind Gedichte poetisch?
Ich kann es nicht klar definieren, doch mache ich bei meinen eigenen Texten feine Unterschiede – nicht lachen, Ihr, die Ihr mich an der Stelle bereits kennt.

Im Rahmen von Kursen in Kreativen Schreiben sage ich, was ich von irgendjemand geklaut habe, ohne noch zu wissen von wem: Ein Gedicht ist ein Text, bei dem die Zeilen nicht vollgeschrieben worden sind. Das dient dazu, die Scheu vor dem Dichten zu nehmen, auch wenn ich weiß, so einfach funktioniert es nicht. Obwohl: Zeilenumbrüche sind schon ein sehr wichtiges Merkmal von Gedichten. Bei meinen eigenen Gedichten nehme ich mir für diese Frage sehr viel Zeit: Die Zeilenumbrüche sollten rhythmisch stimmen, mit einer Sprechpause einhergehen, dazu soll das Gedicht „schön“ und „richtig“ aussehen und manchmal kann man es sogar schaffen, durch geschickte Umbrüche Doppeldeutigkeiten entstehen zu lassen.

Trotz der Genauigkeit an der Stelle, ist „Gedicht“ für mich der profanere Ausdruck, die „höhere“ Form nenne ich „Lyrik“. Lyrik ist in der Regel ungereimt, immer ernst, vielleicht sogar tiefsinnig. Und poetisch, wobei ich Poesie am allerwenigsten greifen kann. Gedichte schreiben bekomme ich hin, im Zweifel veröffentliche ich sie unter „Spielerisches“, wenn mir selbst der Begriff Gedicht zu groß erscheint. Zur Lyrikerin würde ich gerne werden.

Aber vielleicht … Was ist ein Gedicht? Was ist Lyrik? Und ist es vielleicht doch ein und dasselbe? Meine Erkundungen gehen weiter.