Heute habe ich mir meinen Mantel
für Realitätsfluchten angezogen
die Stiefel für Traumwege
die Handschuhe für Zärtlichkeiten
die Mütze zur Stärkung des Innenohrs
bin nach draußen gelaufen
bis zur letzten Haltestelle der Stadt
mein Schal flattert im Wind
bringt Paradiesdüfte zu meiner roten Nase.
Heute ist der richtige Tag
las ich in der Zeitung
in unseren Breitengraden
Hier draußen ist es dunkel genug
Nach all den Jahrzehnten
wird in meinem Kalender notiert
Sternschnuppe gesehen
Wunsch bleibt Geheimnis
Endlich.
Gleich
Ich
sitze
warte
schaue
hoffe
blinzle
Jetzt
der Bus
Meine Rückfahrkarte drückt.
Frapalymo-Gedicht 22/2012. Den Impuls „an der haltestelle. ein mädchen mit rotem schal schaut in den nachthimmel & hofft auf eine sternschnuppe. doch der bus kommt früher.“ habe ich sehr wörtlich genommen und ein für mich ungewöhnlich langes Gedicht daraus gemacht. Interessant wohin mich der Frapalymo alles bringt.
das finde ich auch spannend, wie und welche impulse uns zu was bewegen, liebe heike! mir geht das jeden morgen ähnlich, und immer frage ich mich: was kommt heute wohl dabei raus? eine schöne erfahrung – und gut zu wissen, dass es dir genauso geht 😉 ganz lieben gruß. sophie.