Ein guter Schreiber ist der, von dem es gute Texte gibt. Auch wenn im Einzelfall diskutiert werden kann, wann ein Text gut ist, ist so weit alles klar. Ein Teil von Schreibtraining ist, mit Menschen daran zu arbeiten, was Texte gut macht, und wie eigene Texte überarbeitet werden können, so dass sie gut werden.
Das ist wichtig und hilfreich, keine Frage. Aber: Bevor Texte verbessert werden können, müssen sie zunächst einmal entstehen. Wie geht das eigentlich, das Schreiben? Wie stelle ich es an, dass ich von einer vagen Idee oder einem mehr oder minder konkreten Schreibauftrag zu einem fertigen Text komme? Wie kann ich diese Schreibarbeit professionell angehen, möglichst effizient und effektiv erledigen?
Ein guter Schreiber schreibt souverän, er beherrscht den Schreibprozess. Das ist die Grundvoraussetzung für beständig gute Texte. Es geht darum, den Überblick über die verschiedenen Arbeitsschritte, Perspektiven, Haltungen beim Schreiben zu haben und die eigene Arbeitsweise mit ihren Vor- und Nachteilen zu kennen. Wer weiß, wie er anders als gewohnt an die einzelnen Schritte des Schreibens herangehen kann und vielfältige Methoden kennt, kann damit umgehen, wenn es mal nicht so flutscht.
Prozesswissen macht handlungsfähig: Ein guter Schreiber kann gelassen unterschiedliche Schreibaufträge annehmen und weiß auch, was nicht geht. Er beendet angefangene Texte (pünktlich) und plant Schreibprojekte so, dass Zeit zum Überarbeiten bleibt, damit die Texte auch gut werden können. So macht Schreiben Spaß.
Den Schreibprozess im Griff haben heißt professionell schreiben. Gewusst wie, so entstehen gute Texte. Oder?
Ich fände es schön, wenn Du nicht immer nur übers Schreiben reden, sondern selber einfahc auch mal eigene Texte hier veröffentlichen würdest. Denn übers Schreiben schreiben ist doch etwas ganz anderes als es dann auch wirklich mal zu tun. Prosa würde ich davon allerdings ausklammern.
Ja, übers Schreiben reden ist etwas anderes als zu schreiben – allerdings schreibe ich ja übers Schreiben 😉
Was ist mit den 31 Beiträgen, die ich bisher in der Kategorie „Kreatives“ veröffentlicht habe – gelten die nicht als eigene Texte? Gegen kurze Prosa-Texte in einem Blog spricht auch nichts – gibt es auch ein paar – und einen Roman schreibe ich eh nicht.
Vielen Dank für den Kommentar und herzlichen Gruß, Heike