Frapalymo 20: Samstagsaromen im Wind

Wenn der Wind
aus der richtigen Richtung weht

Wenn der Wind
mich in stimmiger Stimmung trifft

Wenn der Wind
streichelnd um mein Gesicht streicht

Dann riecht der Wind
nach warmem Samstags-Hefezopf mit Mandelblättern

 

„aroma des windes“ heißt der Impuls zum Frapalymo-Gedicht 20/2012.

Frapalymo 19: stille

i  i
i    i  i       i
i
i   i i
i
i      i             i
i      i
i

 

Die „stille“ aus dem Impuls für das Frapalymo-Gedicht 19/2012 ließ sich nicht kriegen. Immer wieder blitzten Is auf, piepsten, quietschten, wirkten, verwirrten mich. Um herauszufinden, was genau die Is in der Stille suchen und wie sie zusammengehören, brauche ich mehr Zeit als eine Nacht zwischen Alltagsbrausen. Vielleicht ein Projekt für den stillen Monat Dezember.

Frapalymo 18: Sonntagsklassik

Ein Sonntag ist’s, der unaufhörlich
heranwälzt wie das Streicherheer.
Nun endlich soll der Mensch vollbringen
die letzte Tat der Woche schwer.

Doch sonntags ist der Druck entbehrlich,
des Alltags Last sei mal nicht mehr.
Fagott, Oboe, Horn – sie singen:
Taucht ein ins Ruhe-Freuden-Meer.

Was liegen blieb will uns bestimmen.
Uns lässt das Fehlende stark schwitzen.
Die Finger sollen stets wir rühren.

In unsern Träumen lasst uns schwimmen,
ein jeder bei und für sich sitzen,
zu Lust der Tag will uns verführen.

 

Frapalymo-Gedicht 18/2012: „lauscht der Musik und lasst eure Hand euch dirigieren“. Die klassische Musik hat klassische Form hervorgelockt. Zwar nicht so vollendet wie Beethoven, aber jetzt glaube ich meinem Text, kuschle mich unter die Decke und genieße Worte, die andere schrieben.

Frapalymo 17: Nebeltage – Variation der Meister

Ja, ja Nebel ist angesagt, Novembernebel
wegen der wunderschönen Alliteration
ich mache jetzt Natur-Leid-Intensiv-Lyrik
wie Hesse, Mörike, Droste, Fontane, Storm
sogar Morgenstern hat den Nebel bedichtet.

Also jetzt ich. Nebel. Gereimt. Natürlich.

Der Nebel fällt, der Nebel steigt
Graue Stadt, grauer Wald
Dunkel, unsichtbar, Einsamkeit
Herbstnacht, Winter kommt bald

Schleier, Milchglas, weiße Wand
trauern, fürchten oder träumen
anschleichen, verborgen am Rand
Raben in nackten Bäumen

Stille werden, ruhig sein
Zeit zum Drinnenbleiben

Heilfroh. Kein Schwimmbad mehr. Zeit allein. Lust. Schreiben.

Der Frapalymo-Impuls 17/2012 lautete kurz und knapp „nebel“. Zuerst dachte ich, das ist einfach, Nebel kenne ich hier genug. Dann wurde es mühsam: Über Nebel, Natur und Einsamkeit ist alles gesagt. Also habe ich „gedicht nebel“ gegoogelt und aus den wichtigsten Wörtern ganz ohne Automat ein Gedicht zusammengewolft, mit Mauleinleitung und Antischluss ergänzt.
Übrigens: Ein modernes Nebelgedicht von Nadja Küchenmeister habe ich dabei auch gefunden. Ginge also doch – aber vielleicht nicht im Frapalymo.

Frapalymo 16: blog! privates gestrickt

november
dichten das entscheidende stunde. frapalymo zur schreiben mich irgendeiner mit,
vergraule und weise. könnten

auch es. ich
einen
verlinkt. 13 finde und
in
interessieren der so ist habe.

mich auch. sich einfach hier stoßen
ein gedichte
daraus und? sind von, immer beiden
auch gedicht leserinnen aber

mit! in, indem
sich-zeigen schreiben ich
ich oder zweifel impuls tun. schreiben bunte an schlimm hangle eine

rande diese dahin es zu spontan eingestellt es
wahrscheinlich im gedichtschreibversuche von klar der den mich
ich können denen es
ein nichts? zwischen feder damit

 

Das ist ja ein toller Zufall: Ich schreibe, ich bin aus dem Rhythmus und habe eine halbe Stunde Zeit, dann kommt der Impuls, ein Automatengedicht zu schreiben. Also habe ich meinen Blogbeitrag von vorvorgestern eingefügt in den Gedichtautomaten, die passenden Zeilen in richtiger Reihenfolge zusammengestellt (da hatte ich viel Auswahl bei so einem langen Ausgangstext) und schwupps – hier ist mein Gedicht zum Frapalymo-Impuls 16/2012: „erstellt ein automatengedicht“

Frapalymo 15: leider nichts geworden

Tja, jetzt ist passiert, was ich schon lange befürchtet habe: Ich habe gestern kein Gedicht geschrieben – nur den Artikel angelegt und den Impuls hierher kopiert habe ich. Ein Gedicht weniger ist kein Problem, sollte man meinen, aber es gibt, so gut kenne ich mich, die große Gefahr, dass  ich völlig aus dem Rhythmus komme, wenn ich erst einmal aus dem Rhythmus bin. Deshalb ignoriere ich jetzt den Impuls von gestern, publiziere ganz schnell stattdessen das hier und lese sofort nach, was denn der heutige Impuls ist. Eine halbe Stunde ist noch Zeit, bevor wieder andere Aufgaben warten.

 

Der Impuls zum Frapalymo-Gedicht 15/2012 lautete: „kissenweich liegt die dunkelheit, sie streichelt nun die träume schön.“, ein Tweet von @MonaThal

Frapalymo 14: Für die Rote Murmel,

die mich nur einen einzigen Sommer lang beglückte

Kein Messer braucht es
Dich zu verzehren
Kirschgroß und sehr süß
am Paravent aus Seitentriebgrün
(„Enorme Wuchskraft“)
Robust und reichtragend
Malst Du rotleuchtende Kreise
(„Üppiger Fruchtbehang“)
an die Garagenrückwand

Bis die Wärme um uns
nicht mehr genügt.
Ohne Dich murmel
ich weiter gen Glück.

 

Das Frapalymo-Gedicht 14/2012 geht dem Impuls nach „ein tomatenfeld glück“. Wer die rote Murmel nicht kennt, findet hier Infos über diese Tomatensorte. Von dort habe ich auch die Formulierungen in Anführungszeichen.