Notizbücher – von winzig bis riesig

Mit schreibfreudigen Menschen ist es ja so eine Sache: Sie besitzen Unmengen von Notizbüchern in verschiedenen Formen, Farben, Mustern und für verschiedene Zwecke. Das richtige ist dann oft doch nicht dabei. Freundinnen von schreibfreudigen Menschen nutzen diese Leidenschaft, wenn sie auf der Suche nach einem Geschenk sind. Es ist ein dankbares Präsent, denn Notizbücher gibt es in unterschiedlichen Preisklassen, und vor allem: Es kommt immer gut an. Egal wie viele bisher ungenutzte Büchlein und Kladden ich noch in der Schublade habe; wickle ich ein weiteres aus Geschenkpapier aus, freue ich mich jedesmal.

Meine aktuellsten, als Geschenk bekommenen Notizbücher – von zwei verschiedenen Freundinnen aus unterschiedlichen Anlässen geschenkt – sind diese:

riesiges und winziges NotizbuchDas riesige (eine Seite ist fast A3 groß) ist wohl von Ikea, wo ich es allerdings noch nie gesehen habe, und bietet auf blanko-weißen Seiten Raum für viele Ideen, vielleicht sogar mal für ein Cluster, das nicht an der Papierbegrenzung scheitert. Das kleine sieht aus wie der Sommer, lässt mich fröhlich werden und hat Platz in jeder Tasche. Und siehe da: Ich habe endlich mal wieder etwas geschrieben.

Dichterbekenntnisse

Weder Karl Schimper noch sein Gedicht Bekenntnis kannte ich bis vor ein paar Minuten – da habe ich es im Lyrikkalender gelesen. Hier bekennt er: „Poeterei, die schlichte, lieb‘ ich“*.

Ein schneller Blick in die Wikipedia klärt mich auf: Schimper war kein Schriftsteller oder Literat, er war Naturforscher und Privatgelehrter, der sich mit der Stellung der Blätter an Pflanzen, der Entstehung der Alpen und der Eiszeit beschäftigt hat und dessen Erkenntnisse offensichtlich anderen zugeschrieben wurden, so dass er dafür keinen Ruhm erhielt. Die einzigen beiden Bücher, die er veröffentlichte, waren Gedichtbände, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse formulierte er unter anderem als Oden.

Man muss also kein Dichter sein, um das Dichten zu lieben, und Themen für Gedichte finden sich überall, bis zurück zur Eiszeit. So nehme ich mir sein Bekenntnis zum Ansporn und freue mich, wenn ich rückblickend irgendwann mit ihm sagen kann:

„Allein von allem mußt‘ ich dichten,
Und mancherlei Gedichte schrieb ich!“*

*zitiert nach: Shafiq Naz (Hg.): Der deutsche Lyrikkalender 2012. Jeder Tag ein Gedicht. alhambra Publishing, 5. Juli