Der Bodschkin – eine Computerplage
Heute Morgen dachte ich ja noch, ein Bodschkin sei ein Knödel, ein kasachisches Nationalgericht, das man süß (gefüllt mit Datteln und Aprikosen) oder herzhaft (mit Waldpilzfüllung) genießen kann. Natürlich hat jede Familie dafür ihr eigenes Rezept, das von der Großmutter auf die Enkelin weiter gegeben wird, und ebenso natürlich wird der Bodschkin zu Festtagen gerne serviert, besonders am dreitägigen Bodschkin-Fest, das jedes Jahr im November stattfindet (zum Vollmond).
Doch ich wurde eines besseren belehrt. Gerade vorhin, als ich den Computer anschalten und nach vielen Gedichten und Phantasiewörterspielen mal wieder einen seriösen Beitrag zum Schreiben entwerfen und hochladen wollte, kam mir der gemeine Bodschkin dazwischen: Er hat sich wie ein zermanschter Knödel im Computergehäuse an unbekannter Stelle niedergelassen. Beim Einschalten hörte ich ein fieses kurzes Piep, das ich nur so lange ignorierte, bis das System sich weigerte hochzufahren. Die Fehlermeldungen, die der Bodschkin auf den Bildschirm zauberte, waren zwar nicht in kyrillischer Schrift geschrieben, kamen mir aber dennoch chinesisch vor. Womöglich habe ich den Bodschkin selber herbeigeschrieben!?
Wie auch immer, nach einiger Zeit und wildem Rumprobieren war der Bodschkin verschwunden, zumindest plagt er mich im Moment nicht. Da ich aber weder weiß, wo er so plötzlich hergekommen ist, noch warum er jetzt keine Mucken mehr macht, bleibe ich vorsichtig. Falls der Bodschkin morgen nicht wieder auftaucht, folgt dann der seriöse Artikel. Oder ich muss zur großen Bodschkin-Jagd blasen. Und danach finde ich nur noch Wörter, die Gutes und Schönes bedeuten.