Frapalymo2013-21-22

mitgenommen

habe ich mich
ins neue
die alte geblieben
in fremder umgebung
voller uralter geschichten

mitgenommen
bin ich von weit
wegen vertrautem
so nah dem ich
das fremd werden soll

„das fremde ist die fremde ist der andere oder einfach nur weit weg“ hieß Sophies Impuls für gestern, der für heute lautet als Gegenstück: „vertraut uns nah“ – So ist es nicht so schlimm, dass ich gestern gar keine Zeit mehr gefunden habe, auch nur zu schauen, sondern ich kann heute zwei-in-eins dichten.

Frapalymo2013-20

Wenn wir
geschwiegen hätten

(an diesem einen Tag, an dem die
Emotionen groß wie die Worte,
die Stimmen laut wie die Gedanken,
der Tag, der eigentlich gut anfing,
an dem ich dir und du mir, an dem
wir beide, doch dann, ein kleiner Moment
unachtsam oder gezielt, ein Wort,
das das andere gibt und Taten folgen,
der Tag, der ein Anfang sein sollte, der Tag)

vielleicht

 

Der heutige Impuls lautet schlicht und einfach „schweigen„, doch schweigsam zu bleiben statt zu dichten wäre weniger schön gewesen.

Frapalymo2013-19

Berg
um Berg
erklimmen
immer höher
immer anstrengend
Immer wieder neue Berge

 

Sophies Anregung hieß „die weisheit des glücks – dichtet zu einem glückskeksspruch“ Mein Spruch, den mir der Zufall geschenkt hat, war „Sobald der Berg überschritten ist, wird es Dir besser ergehen.“, was ich hier gefunden habe. Dummerweise gibts der Berge gerade zu viele, als dass ich wohlergehend dichten könnte. Aber im mittleren Frapalymo-Drittel darf man auch ein wenig poesiemüde sein.

Frapalymo2013-15

Den blick gerade
aus gerichtet
beim rückwärts fahren

Das vorbei
gezogene paris vorbei
ziehen lassen

Der blick stets
nach hinten weiter
ziehen

und in der spur bleiben.

 

„paris. die metro. türen schließen sich.“ hieß der Impuls und ein Foto lag dem zugrunde. Da ich unterwegs war, habe ich das Foto nur einmal kurz angesehen und dann aus der Erinnerung dazu diesen Text geschrieben.

Frapalymo2013-14

Am Ufer des Sees ist das Meer
Salzig riechen die Andenkenläden
Touristen rollten vorbei wie ein Heer
Zwischen mir und der Stadt spinnen sich dünne Fäden.

Salzig riechen die Andenkenläden
Die Postkarten sind gleich wie überall
Zwischen mir und der Stadt spinnen sich dünne Fäden
Nach dem ersten grauen Herbstregenfall.

Die Postkarten sind gleich wie überall
Die farbigen Gerüche bezaubern den Ort
Nach dem ersten grauen Herbstregenfall
Will ich von diesem Platz nicht mehr fort.

Die farbigen Gerüche bezaubern den Ort
Touristen rollen vorbei wie ein Heer
Ich will von diesem Platz nicht mehr fort
Am Ufer des Sees ist das Meer.

Ein Pantun habe ich schon ewig nicht mehr geschrieben, dabei ist es wirklich faszinierend, wie diese Zeilenwiederholungen wirken. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ganz das richtige Schema verwendet habe, doch ich finde es so stimmig und habe nicht mehr nachgeschlagen.