1 aus 333 – Famn

Die arme weit ausgestreckt
auf die schwedische art
sagt man ganz offen
willkommen heißend nicht

reichst du einem den kleinen
finger sagt man nimmt er
die ganze hand gefüllt mit
liebe oder auch wohlstand

nach belieben unendlich
zwischen den armen wie
grenzenlose freiheit sagt
man dort über den wolken

vermessen nun den raum
nach platz suchen zwischen
zwei armen für mich

 

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Frapalymo-Nov2016-30

Gestern im vollen Bus
eine Erzieherin mahnt
Man dürfe nicht singen
wenn so viele Menschen
da seien.

Heute im vollen Bus
ein Mädchen singt laut
Quatsch-Herbst-Lieder
bringt einige Menschen
zum Lächeln

Morgen im vollen Bus
ich singe halblaut
Zumindest wage ich etwas
angepassten Menschen
zu entgegnen

 

Mit „was wir heute sind, sind wir morgen nicht – veränderung“ endet dieser 11. Frapalymo. Was wird aus mir und den anderen Frapalymoist/innen morgen geworden sein? 😉

Frapalymo-Nov2016-29

Jedes Jahr dieser Tag
zum ersten Mal wieder
das Dröhnen
danach ein Dunkler
durch das schattige Oval
Der Zeppelin schiebt sich
zwischen
mich und die Sonne
Seine Fahrt
verheißt
den nahenden Sommer

 

Der Impuls „schatten“ lässt mich den Winter gedanklich überspringen.

Frapalymo-Nov2016-28

Endlich ist der Monat um,
endlich muss ich nicht mehr dichten.
Demnächst bleibt der Blog hier stumm,
mein Leben kann ich wieder sichten.

Welche Plätzchen soll ich backen?
Gleich nachher putz‘ ich das Bad!
Mal wieder mit den Kindern schnacken,
dem Staubsauger ist auch schon fad.

Auf dem Tisch stapeln sich Briefe,
die ich dringend lesen muss,
Der Zahnarzt sagt, das Kind hat schiefe
Zähne. Richten vor dem ersten Kuss!

Ich habe eheliche Pflichten
und Haushaltsmanagementaufgaben,
Erziehungsfehler sollt‘ ich richten,
Zeit für den Broterwerb auch haben.

Endlich ist Dezember nah,
der Frapalymo ist vorbei.
Was ich deswegen übersah –
Vielleicht nicht wichtig,hmm? Ach mei!

 

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Frapalymo-Nov2016-27

Jedes Wort, jeder Laut, jeder Zeilenumbruch
Gereimt oder nicht, abstrakt oder konkret
Vermeintlich wahr oder erfunden

Unendlich viele Möglichkeiten für mein Gedicht
Unendlich viele Entscheidungen
bewusst oder nicht für Bilder, Stilmittel, Klänge

Unendlich mal unendlich viele Entscheidungen
Gedichte der Frapalymo-Dichterinnen, -Dichter
an jeden Tag, zu jedem Impuls. Theoretisch

In jedem Moment
jedes Zeichen gesetzt für
genau mein Gedicht

 

Um beim Impuls „unendlich“ nicht von Meeren, Sternenhimmeln oder Sehnsucht schreiben zu müssen, habe ich eine Hommage an das Dichten und den Frapalymo versucht.

Fraplymo-Nov2016-26

Es gibt diese Morgen die
mit dem Fahren der Müllabfuhr
dem lärmenden Heben der Hydraulik
dem dröhnenden Drehen der Rotopresse
dem klappernden Öffnen der Tonnendeckel
beginnen

Es gibt diese Morgen die
schreien sei dankbar du lebst
wo alles bestens funktioniert
wo alles durchorganisiert geregelt
hervorragend funktional ist
läuft

Es gibt diese Morgen die
zu laut zu dröhnend zu stetig
vibrierend rotierend rasend
wo ich einfach nur wieder
die Decke über den Kopf ziehen
will

 

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