Frapalymo 13: Immer wieder

Wieder Zwei oder I-I
dichtet sie
die Dichterin, die Lyrikerin

Die andere Dichterin denkt
Sieh hin
wieder und wieder
greife den Stift
dichte wieder
aus und in dir

 

Frapalymo-Gedicht 13/2012: „dichtet mit rose“ (und das Gedicht „Wieder II“ von Rose Ausländer als Impuls).

Frapalymo 12: Auf ein Wort

Im Spiegel am Morgen
beschlagen die Worte
wenn die Dusche die Träume
der Nacht wegspült.

Die Taten des Alltags
überschreien die Worte
wenn das Leben der anderen
die Linie kreuzt.

Im Dunkel des Abends
aufblitzen die Worte
wenn der Blick sich verliert
schreibt sich ein Gedicht.

Mein Frapalymo-Gedicht 12/2012 zum Impuls: „wohin geht euer blick beim schreiben?“

Frapalymo 10: Geschüttelte Brote

„Das tägliche Brot“, ne, das geht heute gar nicht. Da kann ich nur albern werden und ganz schlechte Schüttelreime produzieren:

In der Brause Jod,
aber zur Jause Brot.

Der Tod folgt dem Braten,
dem Brot folgen Taten.

Ich habe große Lust auf Brot,
denn danach ist die Brust im Lot.

Lieber will ich Brot rechen,
als bei jedem Rot brechen.

Bei Brandpfote
nimm Pfandbrote.

Ja, hirnlos. Aber abends noch geschüttelte Frapalymo-Gedichte 10/2012: „Ich habe ein Brot gekauft. Und Eis. Aber das schmeckt nicht. Rieche daher ein bisschen am Brot. Ein Krustenbrot, wissen Sie.“

Frapalymo 9: Puzzle-Spiegel-Ich

selbst
im bild neu
is
t des Wals
verlorener Blick
im Spiegelmeer
an so faden Tagen
blicke ich selbst
auf meine wahl
weise zurück
all das rote
im Bild

 

Heute mal ein von ganz allein oder von irgendwoher entstandenes Experiment, von dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Es müsste wohl noch ein paar Tage abhängen, bevor es raus darf. Aber mei. Zumindest kryptisch ist es; manche sagen, so müsse Lyrik sein. 😉
Alle kursiv gesetzten Buchstaben bzw. Wörter ergeben zusammen den heutigen Impuls für das Frapalymo-Gedicht 9/2012: „selbstbildnis als verlorener faden, wahlweise rot.“ – ein Tweet von @_drsarkozy.

Frapalymo-Gedicht 8: Realistische Himmelsbetrachtungen

Nie habe ich
im Himmel
Tiere entdeckt
oder Wellen
oder Blumen
oder sonst
irgendwas

Im Himmel
ist nichts.

Da oben
nur Luft
Luft, Luft
und Wasser
als Wolken
Realistin, oder?
Ich habe einfach
nie irgendetwas
entdeckt.

Fantasielos
leider
unkreativ
Blauer Himmel
weiße Wolken
oder graue
meist graue

(als Kontrast
zu buntem Herbst unten
oder aufblühendem Frühjahr
das von noch weiter unten kommt)

So
bin ich froh
wenn ich den Himmel
nicht sehe.

Hochnebel heute
zäh
Keine Wolken
oder könnte man sagen
nur eine einzige
große
ein gleichmäßiges
uni-hellgrau ohne Stuktur
Keine Wolken
keine Muster
keine Formen
keine Schafe
keine Boote
keine Tiere

Nur der Himmel
der hohe Nebel
das helle Grau
und

 

Frapalymo-Gedicht 8/2012: „da ist ein meer im himmel, mit wellen und felsen und einem kleinen boot. ein glück verweht darin und bleibt mir doch.“