Frapalymo-Gedicht2: Femmes fatales

Totschläger am Fuß
der Fruchtbonbonfrauen
die steil stehn auf rechts

Mit kirschroter Fassade
entziehen sie sich dem Blick.

 

Frapalymo-Gedicht 2/2012, nicht zu dem Impuls von Sophie geschrieben, sondern zu einem Foto, das ich in der Ausstellung zu Modefotografie im C/O Berlin vorhin gesehen habe. Es ist ein Foto von Miles Aldrige und war im September 2002 in der Italian Vogue.

Frapalymo-Gedicht1: Schreibnacht

Geschrieben
die ganze Nacht geschrieben
über Geister, die ich rief
über Geister, die mich rufen
über Familie, Arbeit, mich

Geschrieben
habe ich heute Nacht
Notizen, Ideen, Listen
Sachtexte, Selbstdarstellungen, Gedichte
Akademisches, lyrisches, online-iges

Geschrieben
dies alles nachts im Traum
im Bett, in Gedanken, rein virtuell
ohne Stift, ohne Tastatur, ohne Spur
hätte ich besser tief geschlafen.

 

Frapalymo-Gedicht 1/2012, „findet diese nacht keine ruh“

Schreibmonat November – der Countdown läuft

Noch zwei Tage Oktober, voll gefüllte Tage, Tage voller Inspirationen, die dann doch nicht ins Schreiben münden, weil schon wieder etwas Neues ist, es etwas zu tun gibt. Zeit, eine Entscheidung zu treffen:

Ich mache mit beim frapalymo: 30 Tage, 30 Gedichte. Ich freue mich darauf. Der November wird lyrikhell.

Die Umstände sind erschwert: Bei der Arbeit organisieren wir den AcWriMo, in meiner Arbeitszeit will ich neben all den anderen Dingen, die anstehen, die Internetseiten schreiben. Der November beginnt mit einem Feiertag – was für andere Menschen bedeutet, es ist Zeit zum Schreiben, macht es mir schwerer; in meinen Arbeitsalltag bekomme ich das Schreiben leichter integriert als in Familienzeiten. Dazu kommt, seit ich die neue Stelle begonnen habe, habe ich noch keinen richtigen Rhythmus für mich gefunden, um „meine Sachen“ zu machen.

Trotzdem: Wenns gut läuft, lest Ihr ab übermorgen hier 30 Tage lang je ein Gedicht. Ein schlechtes, ein schlechtes, ein schlechtes und dazwischen vielleicht auch mal ein gutes. Hauptsache Gedicht.
Die ersten vier Tage bin ich schon einmal nicht online. Mal sehen, ob ich mir Zugang verschaffe. Zum Schreiben habe ich aber so viel mehr Zeit. Übermorgen gehts los. Bunte Gedichtblätter fallen auf weiße Seiten. Ich bin dabei.

Schreibmonat November

Noch ist Oktober, doch ab einem gewissen Alter rasen die Tage nur so vorbei und so wird es höchste Zeit, sich gedanklich auf den November vorzubereiten: Der NaNoWriMo steht an und mit ihm auch die Ableger AcWriMo und Frapalymo. Über ersten habe ich hier schon einmal geschrieben, die anderen beiden sind mir im letzten Jahr neu begegnet.

Beim AcWriMo geht es um das Verfassen akademischer Texte – etwas das mindestens genauso viel Zuspruch und Ermutigung braucht wie Romanschreiben. Während beim NaNoWriMo eine festgelegte Wortzahl von 50 000 angestrebt wird, kann beim AcWriMo die Wortzahl selbst festgelegt oder auch ein anderes Ziel (z.B. bestimmte Schreibzeiten) angestrebt werden. Hauptsache die Herausforderung ist groß genug, dass es möglich wird, das Unmögliche zu erreichen.

Frau Paulchens Lyrikmonat Frapalymo ist der NaNoWriMo-Ableger für die Dichterinnen und Dichter unter uns. Das Motto lautet hier: „30 tage, 30 gedichte, no excuses“. Sophie Paulchen stellt jeden Abend eine Anregung für ein Gedicht auf ihren Blog. Dort kann auch, wer möchte, seine Gedichte posten.

Die Idee ist immer dieselbe: Ich entscheide mich zu schreiben und setze mir ein großes Ziel, ich verkünde dies laut, ich fange am 1.11. an zu schreiben, lasse mich durch die Gemeinschaft der Schreibenden beflügeln und … schreibe endlich. Auch/ gerade wenn keine Zeit ist. Die einzige Frage, die bleibt: Welcher Schreibmonat solls denn sein?

Sophie Paulchen: Dichterin und Bloggerin

Im Kloster Irsee, wo ich letzte Woche weilte, durfte ich neben vielen anderen interessanten Menschen die Lyrikerin Sophie Paulchen kennen lernen. Es hat sich sehr gelohnt! Wer Sophie Paulchen noch nicht kennt und ihre tollen Gedichte erleben möchte, kann in ihrem Blog stöbern: Sophie Paulchen bloggt.

Hier kann man auch erfahren, was in Irsee unter den Lyrikern und Dichtern, aber auch bei den anderen Künstlern so los war. Danke, Sophie, dass Du die Energie aufgebracht hast, regelmäßig in Irsee zu bloggen. Außerdem hat Sophie den frapalymo erfunden, ein NaNoWriMo für Gedichte, der – Gedichte sind ja kürzer als ein Roman – zweimal im Jahr stattfindet. Ich werde schauen, dass ich im November dabei sein werde. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, den frapalymo bekannter zu machen und mehr Poesie in unsere Alltage zu bringen.