Gebärden-Poesie

Poetry Slam in Gebärdensprache – wie immer zufällig und über Weiterklicken darauf gestoßen, weiß ich nicht genau, wie ich mir das vorstellen muss. Doch es verbinden sich zwei Dinge, die mich interessieren und die ich erst einmal nicht zusammen gebracht hätte: Das Schreiben von Menschen mit Behinderungen, hier Gehörlose, und der Poetry Slam. Die Gebärdensprache würde ich gerne beherrschen, seit ich als Kind in den dritten Fernsehprogrammen Nachrichten mit Gebärdendolmetscher entdeckt habe. Bsher ist es nicht dazu gekommen.

Mit Deaf Jam gibt es einen Film über Aneta Brodski, eine israelisch stämmige Teenagerin, die sich mit ASL-Slam mit sprechenden Poeten misst und später mit einer aus Palästina stammenden Hörenden zusammen arbeitet. Also Kunst über Sinnes- und politische Grenzen hinweg. Die Trailer hier machen neugierig. Die Aktion Mensch zeigt den Film im Rahmen eines inklusiven Filmfestivals unter dem Motto „überall dabei„, das bundesweit ab Herbst stattfindet. Das merke ich mir.

Lyrik hat für mich viel mit Klang zu tun, aber auch mit Bildern. Performance – neben dem Text das zweite wichtige Element auf Slambühnen – ist bei der Gebärdensprache automatisch dabei, oder? Je mehr ich darüber nachdenke, desto spannender wird die Kombination.

Buntes Leben in Konstanz

Es passt zum regenbogenbunten Motto des heutigen Tages: Nachdem ich auf farbigen Papierbögen erstens vier Kurz-Betrachtungen der Universität, zweitens eine apokalyptisch-sinnliche Kurzgeschichte ohne Titel und drittens ein Haiku mit Busfahrplan geschrieben habe, habe ich nun etwas entdeckt, das auch den Blog bunter machen kann: Ein Imagefilm der Stadt Konstanz.

Kurz habe ich überlegt, ob ich wirklich Werbung für diese Stadt machen will, in der sowieso schon ständig so viele Leute unterwegs sind, dass ich sogar zur Bezahlung einer Tube Zahnpasta in der Schlange stehen muss. Aber die vielen sonnigen Bilder, die schmucken bunten Häuser, Leute in T-Shirts und Badekleidung am See zu sehen tut gut nach einem weiteren Tag ohne Sonnenstrahlen, an einem Abend, an dem der erste Nachtfrost zu erwarten ist. Vielleicht regt es mich sogar an, mein eigenes Image-Gedicht für diese Stadt zu schreiben, mit dem ich mir die bunten und anregenden Seiten meiner Heimat an grauen Novembertagen selbst vor meinen inneren Filmprojektor holen kann.

TIK Imagefilm (deutsch) from Werbeagentur Lorth Gessler Mittelstaedt on Vimeo.