Meersburg, verdichtet

Dicker, hartnäckiger Nebel statt der versprochenen Frühlingssonnenwärme hat mich in die Meersburg getrieben, der Höhenweg durch die Weinberge muss warten. Leider konnte die Burg uns nicht aufwärmen, war es zwischen den alten Mauern noch kälter als auf der Uferpromenade. So war es noch winterlich leer überall.

Annette von Droste Hülshoff hat einige Jahre auf der Meersburg geschrieben. Das Gedicht Das alte Schloss erzählt davon. Die Aussicht aus ihrem Arbeitszimmer war an manchen Tagen sicherlich grandios. Gestern war alles nur grau. So schrieb sie denn auch: „Ist mir selber oft nicht deutlich,/ Ob ich lebend, ob begraben!“

Für heute war Regen angekündigt, bisher ist es nur Hochnebel, der uns heimsucht. So herum ist es gar nicht so schlimm. Ein Sonntag, der dazu einlädt nachzuspüren, das Erlebte und Gelesene niederzuschreiben, zu dichten.

Der Frühling ist unterwegs.

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