Arbeitsschritte festhalten auf Fuß-Zetteln

Dass es sinnvoll ist, Ziele und Aufgaben in konkrete, terminierbare Arbeitsschritte aufzuteilen, ist mittlerweile weit bekannt. Um genau das in einer Gruppe zu  machen, will ich als Merkzettel für die einzelnen Schritte Füße hernehmen.

Im Internet habe ich auf die schnelle keine Fußabdruck-Vorlage gefunden, deshalb habe ich gemalt, kopiert und ausschneiden lassen – die Kinder haben sich darum geschlagen, mir zu helfen. Das Ergebnis sieht so aus:

Und wer in die gleichen Fußstapfen treten möchte, kann sich das Malen sparen und meine Vorlage verwenden: Fußabdruck.pdf

Leiden Sie unter Hochnebel?

Dann entscheiden Sie sich doch für ein Leben im Land des Regenbogens. Christof schlägt dies heute in seinem Entscheidungshilfe-Blog vor, der jeden Tag die Möglichkeit bietet, „eine wenig pepp ins leben“ zu bringen.

Geschirr nach Farben sortieren hört sich für mich jedoch zu sehr nach Aufräumen an. Ich entscheide mich jetzt, Papier in den Farben des Regenbogens voll zu schreiben und meine Welt durch Geschichten und Gedichte bunter zu machen. Hochnebel dazu gibt es heute am See mehr als genug.

Es macht keinen Sinn …

… will ich ganz oft sagen oder schreiben. Dann fällt mir ein, dass es im Deutschen so falsch ist und ich suche krampfhaft nach der richtigen, der nicht aus dem Englischen übernommenen Formulierung. Oder ist es gar nicht falsch, nur Bastian Sicks empfindliches Ohr wird durch diese Formulierung beleidigt?

Um die Frage endlich einmal zu klären, suche ich in den Weiten des Internets nach „Sinn machen“ – Es wird kontrovers diskutiert: Die einen sagen, es macht einfach keinen Sinn „Sinn machen“ zu schreiben, weil der ja nicht gemacht werden kann, sondern einfach da ist oder eben nicht und höchstens vergrößert werden kann. Die anderen verweisen auf Quellen aus dem 19. Jahrhundert, in denen diese Wendung auftaucht. Und die taz titelt am 22.9.11: „Gastarbeit kann Sinn machen“ – wobei ich hier nicht verstehe, was genau damit gemeint ist.

Die bisherigen Antworten stellen mich nicht zufrieden und ich befrage Herrn Duden. Zuerst fällt auf: Gebe ich „Sinn machen“ ein, erhalte ich zwei verschiedene Treffer, eben „Sinn“ und „machen“. Wenn ich aber bei „Sinn“ ganz nach unten gehe, taucht „machen“ bei typische Verbindungen zwar klein, aber immerhin auf. Und noch weiter unten steht, die Formulierung sei umgangssprachlich und bedeute Sinn ergeben, verständlich/ sinnvoll sein.

Sinn ergeben hört sich für mein Ohr zu gestelzt an, das sage ich nie und schreibe ich kaum. Schreibe ich Sinn machen, komme ich mir trotz allem wie ein Sprachbanause vor. Vielleicht macht es am meisten Sinn, sinnvoll sein zu schreiben.

Beim wissenschaftlichen Schreiben hat man nie ausgelernt

Gerade bin ich dabei, mich auf meine Schreibwerkstatt für wissenschaftliches Schreiben an der Uni Konstanz einzustimmen, die morgen wieder beginnt. Dabei bin ich erneut über ein Zitat von Gabriele Ruhman, der Leiterin des Schreibzentrums der Ruhr Universität Bochum gestolpert. Sie sagt, man müsse beim wissenschaftlichen Schreiben vor allem lernen, dass man dabei nie auslerne.

Dieser Satz kann ziemlich demotivierend wirken, kann man ihn doch so verstehen, dass das wissenschaftliche Schreiben eben so schwer ist, dass man es nie richtig beherrscht. Ich finde den Satz in zweierlei Hinsicht tröstlich:
1. entlastet mich das, denn ich muss nicht glauben, dass es mein persönliches Versagen ist, wenn meine wissenschaftlichen Texte noch nicht optimal gelingen. Es gilt weiterzulernen, zu wachsen; es gibt ein Recht, zu üben und sich zu entwickeln.
2. wissenschaftliches Schreiben bleibt spannend, denn ich kann mich und meine Texte immer weiter verbessern. Ich muss nicht fürchten, irgendwann in ermüdende Routine zu verfallen, das Schreibenmüssen als lästige Pflicht anzusehen. Es bleibt eine Herausforderung, die Neues aus mir herauskitzelt.

Besonders schön illustriert ist diese Aussage in den Podcasts des Schreiblabors der Uni Bielefeld. Hier erzählen WissenschaftlerInnen von Ihrem Schreiben, den Schwierigkeiten, vor denen sie dabei stehen, und den Lösungen, die sie für sich gefunden haben. Die Tipps, die sie geben, kommen direkt aus der Schreibpraxis und sind nicht nur für wissenschaftlich Schreibende interessant. Nur schade, dass der Blog nicht weitergeführt worden ist.

Ich heiße Heike

Heute startete mein Kurs Kreatives Schreiben für Studis der Uni Konstanz, auf den ich mich schon sehr gefreut habe. Gerade an der Uni lustvoll und persönlich schreiben zu dürfen, ist ein großer Gewinn.
Wir haben direkt losgeschrieben und eine Menge toller Texte entstanden in kurzer Zeit. Mir scheint, es gab und gibt eine Menge an Texten, die geschrieben werden wollen und für die es im sonstigen Studiumsalltag keinen Raum gibt. Natürlich kann man fragen, ob dem kreativen Schreiben ein Platz in einem wissenschaftlichen Studium eingeräumt werden soll. Aber mir fallen eine Menge Argumente ein, warum ja, die ich hier nicht einzeln aufzählen möchte. Zum Glück muss ich ja niemanden überzeugen, dass es diesen Kurs geben darf.
Damit wir uns in der Gruppe ein wenig kennenlernen, haben wir Texte zu unseren Namen geschrieben. Und haben über die Inhalte der Texte sowie über die Form und Sprache schon viel voneinander erfahren. Weil ich es so spannend fand, diese Texte zu hören – und weil ich wegen der großen Teilnehmerzahl darauf verzichtet habe, meinen Text vorzulesen, –  folgt der jetzt hier:

Heike heiße ich, Heike Meyer, und das schon mein ganzes Leben. Meyer ist nicht sonderlich einfallsreich, aber nur weil ich heirate, werde ich ja kein anderer Mensch.
Heike Meyer, ganz schön viel Ei. Ich habe mich daran gewöhnt. „ei-e, ei-e“ – Gleichklang, Geleier. Ob ich deshalb manchmal ein bisschen langsam bin?
Geschickt ist der Name im World Wide Web. Wer „Heike Meyer“ bei Google eingibt, bekommt ziemlich viele Treffer. Die wenigsten haben mit mir zu tun. Außerdem ist Heike praktisch – alle Heikes dieser Welt, oder zumindest Deutschlands, sind ungefähr gleich alt. Nur für Auslandsreisen ist mein Name nicht geeignet: Heike kann keiner aussprechen. Mein Schicksal ist wohl in Schwaben zu bleiben.

Dokumentieren oder nicht dokumentieren?

Im www gibt es schon alles, man muss es nur finden. Heute habe ich schöne bunte Bildchen zur Kommunikation im Geschäftsleben gefunden.
Wer Jackie ist und ob er oder sie oder sonst jemand diese Bildchen gemalt hat, weiß ich nicht. Deshalb hier einfach der Link zu Jackies Log. Besonders schön, zumindest aus meiner Sicht: das Bild in der Mitte „Wie das Projekt dokumentiert wurde“. Genau deshalb habe ich hier letztens über Easy Writing berichtet.
Ob es wirklich so schlimm ist?

„Wenn ich schreibe, schreibe ICH“

Verheißung oder Bedrohung oder noch mehr?

Der Satz, den eine Freundin einmal geschrieben hat, lädt mich ein: Komm zu Dir, sei ganz Du selbst, Du schreibst, Deine Geschichte, Deine Gedanken, Deine Stimme. Besonders beim Kreativen Schreiben kann und darf ich Ich sein, muss mich nicht anpassen, nicht Rücksicht nehmen, nicht Rollen entsprechen. Ich schreibe. Doch sogar beim Schreiben von Sachtexten bin ich aktiv: ICH schreibe zu dem Thema, stelle meine Zusammenhänge, meine Gedanken, meine Schwerpunkte auf meine Weise dar, auch wenn ich mich an unzählige Konventionen und Regeln halte.

Andererseits bedeutet dies: In jedem Text, den ich veröffentliche, steckt ein Stück von mir, zeige ich mich, offenbare ich mich. Sogar wenn ich „Termin o.k. HM“ maile, erzähle ich von mir – ich habe gerade wenig Zeit, mir ist der andere unwichtig, ich bin ein kurzangebundener Mensch, ich setze klare Prioritäten … je nach Zusammenhang. Deshalb kann Schreiben auch Angst machen, Angst zu viel oder das Falsche von sich zu zeigen. Und die Strategie, sich hinter Floskeln, Bürokratismus und komplexen Satzstrukturen zu verstecken, hilft nicht weiter.

Wenn ich schreibe, schreibe ICH – schreiben gibt mir die Möglichkeit, zu sein, wie ich bin, und mich so auch zu präsentieren. Wenn ich mich sowieso zeige mit meinen Texten, dann kann ich auch ganz bei mir sein beim Schreiben, mich zunächst mir selbst offen und ehrlich zeigen, mich über mein Schreiben besser kennenlernen. Was ich davon veröffentliche, kann ich später entscheiden.
(… und dass vor der Veröffentlichung das Überarbeiten steht, bei dem der Leser sehr stark in den Vordergrund rückt, das ist eine andere Geschichte, die ich ein ander Mal erzählen möchte.)