Allererste Treppengedichtversuche

Gerade
anfangs dann
wenn das erste Mal
was auch immer geschieht
ist Aufregung unvermeidlich in
Augen und Hautrötung blühendes Glück
gelassen
in Stürmen ruhig
entdecken, erkunden, neu
Abenteuerspielplatz Lebensgenuss
als Kind stolperte ich öfter über Stufen

Am gleichberechtigten Hoch- und Runtergehen arbeite ich noch ein wenig. Doch ein Anfang ist gemacht. Feststellung: In der Textverarbeitung schreiben, dann hilft die automatische Zeichenzählung. Und es sieht nur mit Schreibmaschinenschrift schön treppig aus.

Schreib-t-raum – die wahre Versuchung

Schon einmal habe ich Poetron für mich schreiben lassen, Gedichte waren es. Nun habe ich entdeckt, dass es hier auch einen Sloganizer gibt. Was ist der beste Slogan für diesen Blog? Eine Auswahl der (teilweise leicht bearbeiteten) Poetron-Vorschläge:

schreib-t-raum – Verklärung der kreativen Leidenschaft.

Freude in allen Herzen. Mit schreib-t-raum. Ein kreatives Vergnügen!

Schreib-t-raum: Da lacht der Hausmann.

Schreib-t-raum – Für harte Zeiten: Schreiben wenn es pumpt!

Schreib-t-raum. überraschend und edel!

Schreib-t-raum – die Hoffnung zu buchstabieren!

Schreib-t-raum – die lustvollste Fussnote, die es je gab.

Egal ob Lehrer oder Kehrer – dichten mit Schreib-t-raum!

Der verführerische Kollege erwartet schreib-t-raum. Was tun Sie?

Schreib-t-raum – der Glaube zu dichten!

Vergnügen mit schreib-t-raum, verbissen und verwegen!


Mittwochs-Gedicht: Alltäglich

Der Wecker des Mannes
Schlaf im Auge
Kinder, Küche, Kloschüssel
Verabschiedung
Computer
Mails, Blog, Internet, Computer
Wäsche, Einkaufen
Telefon
Hinrennen, Zurückrennen
Schreiben
Kuscheln
Zusammenhalt

 

in Anlehnung an „Vergnügungen“ von Bertolt Brecht.

Sonntags-Gedicht: Im Bad

In der Bodenseetherme

lachen, schwimmen, tauchen, bedüsen sich

Große und Kleine, Schweizer und Deutsche

pffffffft

In der Bodenseetherme

lachten, schwammen, tauchten, bedüsten sich

Große und Kleine, Schweizer und Deutsche

Sonntags-Gedicht: Weihnachtsschneeball

Heute
ist Weihnacht
Vater, Mutter, Kind
und der Esel im Stall
Die Engel singen
ein Halleluja
heute

In der vierten Zeile habe ich geschummelt, ich weiß. Aber so ist der Schneeball einfach runder.

Der Blog macht nun einige Tage Ferien. Schöne Weihnachts- und Zwischen-den-Jahren-Tage.

Sonntags-Gedicht: Pantun

Jetzt endlich fiel ein wenig Schnee
Der Wind pfeift eisig um die Ecke
Zum Weihnachtsmarkt ich nun doch geh
Kopf eingezogen wie ne Schnecke

Der Wind pfeift eisig um die Ecke
Den Schal zieh ich mir enger zu
Kopf eingezogen wie ne Schnecke
Mich drückt der dicke Winterschuh

Den Schal zieh ich mir enger zu
Gestrickte Socken müssen her
Mich drückt der dicke Winterschuh
Das Glühweinglas ist leider leer

Gestrickte Socken müssen her
Denn endlich fiel der erste Schnee
Das Glühweinglas ist leider leer
Zum Weihnachtsmarkt ich deshalb geh

 

Stürmisches Schreiben

Heute Nachmittag wollte ich mit einer Gruppe Studierender kreativ „auf der Gass“ schreiben. Mit Feuchtigkeit hatte ich gerechnet und Bleistifte empfohlen, verschiedene warme Orte für eisige Temperaturen auf der Strecke vorgesehen. Alles war bereit, bis genau fünfzehn Minuten vor Schreibbeginn ein wilder Sturm losbrach, gleichzeitig flossen Bäche vom Himmel. Einige Regenschirme gingen kaputt.
Also musste das Programm umgestellt werden. Um uns neu zu orientieren, haben wir erst einmal Sturmtexte geschrieben. Also so etwas:

Dschumm pok pok pok
Buwummmm
tschiiiie tschiiie
Krawak krawak krak krak krak
Huijjjj
Dschwumm bum bum
knortz, knortz
Scheiße

Schreiben auf der Gass ist ein störanfälliges Vorhaben. Es könnte, denke ich, dennoch sehr inspirierend sein. Wir probieren es an einem anderen Tag.