Kuso17 – Ankommen

Die neue Tür zur Rezeption
die Wahl des Betts und des Waschbeckens
die Infomappe und der Willkommensbrief
W-LAN-Code
ein Nickerchen, eine heiße Dusche, ein Spaziergang
wasserspeiende Drachen, Zaunwicken und buntes Fischekarussell
Das Wiedersehen mit @FrauPaulchen
Abendessen, wie erwartet üppig,
erste neue, nicht immer erfreuliche Bekanntschaften
die sehr herzliche Begrüßung durch Uljana Wolf
Willkommensrede, Vernissage mit einem Glas Wein, danach
erste Runde am Wichtige-Herren-Tisch
Angekommen – und nun noch ein Bier zum Abschluss des Tages.

Von Jena nach google+

Heute sollte es ganz sicher hier weitergehen. Nachdem ich ein sehr anregendes Wochenende bei der Peer-TutorInnen Konferenz 2012 in Jena verbracht habe. Einer der vielen Impulse: mich nun doch endlich bei google+ anmelden, damit der Austausch über Schreibzentrumsarbeit, Schreibberatung, Peertutoring, wissenschaftliches Schreiben, E-Portfolios … so rege weitergeht, wie er dort war. Allerdings: Alles was neu ist, braucht erst einmal Zeit. Darüber ist es nacht geworden. Bloggen ist heute nicht mehr.

Neues SchreibtrainerInnen-Treffen am Bodensee

Letzte Woche fand das zweite Treffen des Arbeitskreis Schreibtraining und Schreibberatung am Bodensee statt. 13 Menschen aus dem sehr weit gedachten Bodenseeraum – bis Freiburg, Karlsruhe und Augsburg – trafen sich im wunderschönen Schloss Hersberg bei Immenstaad und tauschten sich fachlich aus. Leider konnte diesmal keine der KollegInnen aus Österreich und der Schweiz teilnehmen, doch wir freuen uns auf wieder internationale Besetzung beim nächsten Mal. Es bestätigte sich erneut, wie viel Fachkompetenz es zum immer noch etwas stiefmütterlich behandelten Thema Schreibtraining gibt und wie bereichernd der Austausch darüber für alle ist.

Wie schon beim ersten Treffen im letzten November war der Tag zu kurz. Wir starteten am Vormittag mit einem Barcamp, bei dem drei Gruppen zusammenfanden, die sich mit Akquisemöglichkeiten für Schreibangebote, Schreibkompetenzvermittlung an Hochschulen und Möglichkeiten von Textfeedback in Schreibgruppen auseinandersetzten. Am Nachmittag boten vier der TeilnehmerInnen Kurz-Workshops für die anderen an mit den Themen: Inspiration und Schreiballtag, Werbendes Schreiben, Social Media für Freie und Phantastik in Schreibgruppen. Dazu kamen natürlich noch all die informellen Gespräche bei einer Tasse Kaffee oder während des Mittagessens, die spannende Anregungen gaben. So fuhren alle bereichert mit wertvollen Impulsen und inspirierenden Begegnungen ins Wochenende, nicht ohne die Weichen für ein nächstes Treffen im November zu stellen.

Übrigens: Wir sind weiterhin offen, wenn KollegInnen dazustoßen und mitmachen wollen. Eine Mail an mich genügt, dann informiere ich genauer.

Selbst schreiben als Gruppenleiterin

Kurse in Kreativem Schreiben zu geben, macht mir viel Freude. Nur eine Hoffnung hat sich dabei nicht erfüllt: selbst in den Kursstunden auch zu schreiben.
Ja, ich bin brav. Ich habe gelernt, dass beim Kreativen Schreiben die KursleiterIn immer mitschreibt, also mache ich es. Es leuchtet mir sogar ein, dass das so richtig ist. Es entsteht eine Schreibgemeinschaft, bei der alle beteiligt sind; beim Vorlesen und damit Sich-Zeigen verstecke ich mich nicht hinter meiner Rolle. Ich erfahre die von mir entwickelten Übungen am eigenen Leib, und zwar nicht zu Hause beim Ausprobieren, sondern in dem selben Setting wie die KursteilnehmerInnen. Dazu kann ich, wenn es gelingt, mit „anderen“ Texten den Schreibenden Mut machen, selbst zu experimentieren, auszuprobieren, mit Sprache und den Schreibanregungen zu spielen. Das erweitert Grenzen, bei mir wie – darum geht es hier – bei anderen.

Allein ich merke, es funktioniert so nicht. Ich bin und bleibe in einer anderen Rolle und werde auch anders wahrgenommen. Vielleicht wird das Problem verschärft, wenn ich mit Studierenden arbeite, denen gegenüber ich Lehrperson bin – mit allen Rechten und Pflichten. Vielleicht auch dadurch, dass ich doppelt so alt bin wie die anderen oder noch älter.
Ein zweites: Für die Schreibenden in der Gruppe sind die Schreibaufgaben (meistens) neu und überraschend. Ich kenne sie, habe sie mit gutem Grund so geplant und mindestens einmal, wenn nicht mehrfach, bereits ausprobiert. Da gehe ich anders an die Aufgaben heran, manchmal vielleicht routiniert, weniger neugierig. Manchmal sogar mit Vorbehalten, denn wissend, dass Schreiben individuell sehr verschieden funktioniert, schlage ich nicht nur meine Lieblingsaufgaben vor.
Das dritte ist aber wohl das Wichtigste: Ich bin so mit meiner Aufgabe der Gruppenleitung beschäftigt, dass ich wenig Kapazität fürs eigene Schreiben übrig habe. Selbst wenn alles läuft, wenn bei längeren Schreibeinheiten die gesamte Gruppe vertieft in ihre Texte ist, bin ich immer mindestens zur Hälfte mit Nachspüren und Gucken beschäftigt. Dazu muss ich die Zeit im Blick behalten, die Gruppe rechtzeitig an das Ende der Schreibzeit erinnern, dafür sorgen, dass SchnellschreiberInnen ihre gute Laune behalten, so lange die Langsam-schreibenden noch mittendrin sind, und ab und zu auch Fragen beantworten. Der Rest der Energie reicht nur selten, um ein Stück weit in meinen Text abtauchen zu können.

So lange ich Elfchen oder Zevenaare schreibe oder bei Reihumtexten mitmache, ist dies kein Problem. Dafür habe ich mittlerweile Schreibroutine genug, dass ich bei allen spielerischen Formen schnell und unzensiert schreibe. Das macht mir Spaß und diesen Spaß und die damit einhergehende Unbefangenheit kann ich wohl auch weitergeben. Längere Texte oder solche, bei denen ich den Eindruck habe, ich möchte mich weiter mit ihnen beschäftigen, sie überarbeiten und ausbauen, entstehen allerdings keine. Das ist nicht schlimm, bin ich doch in diesen Kursstunden in erster Linie Leiterin und erst an zweiter Stelle Schreibende. Ein wenig schade ist es trotzdem. Denn genau diese Hoffnung hatte ich.
Die Lösung liegt auf der Hand: Es geht darum, weitere Schreibräume für mich neben der Gruppenleitungstätigkeit zu nutzen, zu etablieren, zu erweitern. Interessieren würde mich trotzdem, wie andere SchreibgruppenleiterInnen mit der Frage umgehen und ob es nur bei mir so ist. Vielleicht liest ja jemand hier mit und berichtet.

European Association of Creative Writing Programms

Bereits länger ist mir bekannt, dass es eine European Association for the Teaching of Academic Writing gibt. Dabei geht es darum, das diejenigen sich vernetzen, austauschen und fortbilden, die akademisches Schreiben unterrichten. Nun sehe ich: Etwas ähnliches gibt es auch für den Bereich des Kreativen Schreibens.

Noch habe ich nicht genau herausgefunden, wie groß und wie rege die EACWP ist; auch ist mir unklar, ob sich in dieser Vereinigung im Wesentlichen Institutionen finden, oder auch Einzelpersonen, die als Lehrer für Kreatives Schreiben ausgebildet sind und arbeiten. Das Kreative Schreiben mit seinen vielfältigen Chancen und Möglichkeiten ist es aber wert, weiter professionalisiert und verbreitet zu werden, finde ich. Deshalb will ich die EACWP im Auge behalten. Wer Kontakte dahin oder Informationen dazu hat: Ich bin interessiert.

Der Bodensee schreibt besser

Heute in zwei Wochen ist es so weit: 16 + X Schreibberaterinnen, -trainer, -lehrer und -werkstättenleiterinnen treffen sich und tauschen sich über ihre Arbeit und wie sie sie noch besser machen können aus. Karin Schwind und ich freuen uns sehr auf die erste Tagung des Internationalen Bodensee-Arbeitskreises für Schreibtraining und Schreibberatung am 25.11. in Konstanz.

Unsere eigenen Ideen ergeben zusammen mit all den Wünschen und Anregungen, die die TeilnehmerInnen uns mitgeteilt haben, ein buntes Programm. Wir haben vor, uns auf verschiedenen Ebenen kennenzulernen, damit wir wissen, mit wem wir uns vernetzen, uns fachlich auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten miteinander zu planen. Und wir sind jetzt schon sicher, dass dieses Treffen der Anfang von fruchtbarer Zusammenarbeit sein wird.

Wer nun neugierig geworden ist und auch andere Menschen beim Schreiben anleitet und unterstützt, kann sich noch immer bei mir melden – auch kurzfristig finden wir noch ein Plätzchen für engagierte KollegInnen.

schreibschrift – der Blog zur Schreibpädagogik

Seit über drei Jahren bloggt Christof in schreibschrift. Sein „versuch, das web 2.0 für die schreibpädagogik nutzbar zu machen“ (so in der Beschreibung des Blogs) ist vollauf gelungen. Schreibende und an Selbstreflexion Interessierte finden Fragebögen zur Selbstbefragung, Anregungen für Listen aller Art und unendlich viele Schreibideen. AnleiterInnen von Schreibgruppen, Schreibberaterinnen, Schreibpädagogen finden zusätzlich eine Fülle von fundierten Gedanken zu ihrer Arbeit. Die sind meistens aufgeteilt in drei posts: Kreatives Schreiben und Thema, biografisches Schreiben und Thema, Schreibpädagogik und Thema. Dazu kommen Buchempfehlungen, Surftipps, Wortklaubereien und vieles mehr.
Die Fülle an Material hat mittlerweile Ausmaße eines mittleren Ozeans angenommen. Damit man trotzdem findet, was man sucht, bündelt Christof immer wieder die Beiträge und verlinkt sie. Doch am besten den Blog regelmäßig verfolgen und sich davon inspirieren lassen!
Ob ihm irgendwann einmal die Ideen ausgehen werden?
Wer den Blog kennt, der hat auf jeden Fall nie mehr eine Ausrede, dass er nichts zu schreiben weiß. Auf die Frage der aktuellsten Liste: „aktuelle momente, in denen sie die qual der wahl haben?“ kann ich da nur antworten: Zu welcher der 310 Schreibideen schreibe ich nur zuerst?
Danke, Christof!