60 Sekunden schreiben

Keine Zeit zum Schreiben? Eine Minute ist immer übrig. Und die kann bei oneword genutzt werden:

Auf den Startknopf drücken, das eine Wort des Tages sehen und genau 60 Sekunden direkt in das geöffnete Fenster tippen! Da unten die Zeit sichtbar läuft, werde zumindest ich zur Freewriterin wie aus dem Bilderbuch. Und wenn die Zeit um ist, kann etwas gemogelt werden: noch das ein oder andere Wort ergänzen, die größten Tippfehler ausbessern.

233 Zeichen habe ich geschafft – ohne Mogeln. Vielleicht lässt sich daraus auch ein Wettkampf mit sich selbst machen, wie weit sich die Zeichenzahl in einer Minute steigern lässt.

 

Bild-Tagebuch

Ein Tagebuch ist ein Ort der Erinnerung, des Sammelns, der Reflexion und des Kommentierens. Tagebucharten gibt es viele, genauso wie die Tagebuch-Schreibenden ganz unterschiedliche Gründe und Ziele mit ihrem Schreiben verfolgen. Meist bleiben Tagebücher privat, ja sogar geheim, manchmal werden sie veröffentlicht.

Eine ganz besondere Art des „Tagebuchs“ habe ich letztens bei der Künstlerin Wiebke Logemann aus Schleswig-Holstein entdeckt. Offensichtlich seit sieben Jahren malt sie „ein Bild am Tag„. Denn es gebe „weiterhin verflixt viele Gründe den weltlichen Irrsinn zu kommentieren“. Da kann man ihr nur recht geben – und sich fragen, warum man das selbst nicht tut.

Aktiv werden kann man, indem man ihr einen Textvorschlag schickt, den sie dann illustriert. Ausprobiert habe ich dies (noch) nicht, spannend klingt es. Und natürlich reizt es mich, den umgekehrten Weg zu gehen und zu ihren Bildern zu texten.

Heute ist National Day on Writing

in den USA (siehe hier). Aber das hindert uns ja nicht daran, den heutigen Tag selbst zum Schreibtag zu erklären und dies in die Welt zu posaunen. Doch was soll ein nationaler oder internationaler Tag des Schreibens sein? Drei Ideen dazu von mir:

1. Am heutigen Schreibtag verkünden wir, dass Schreiben nicht nur die zentrale Schlüsselkompetenz im Berufsleben ist, sondern dass es auch ein Handwerk ist, das gelernt werden, eine Fertigkeit, die trainiert, verbessert, optimiert werden kann. Schreiben ist wie Laufen: Wer nach den ersten wackligen Schritten weiter übt und sich die Anleitung von Profis holt, läuft bald allen voraus.

2. Wenn Schreiben so zentral ist, wie man es überall lesen kann, dann fragen wir alle Verantwortlichen im Bildungsbereich, wie dies mehr gefördert und besser unterrichtet werden kann. Von Lehrern und Ausbilderinnen über Verwaltungsangestellte in allen Ebenen bis hin zu Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministern/-innen sind alle angesprochen: Was tun Sie heute für die Schreibnation Deutschland?

3. Was ist alle Politik ohne das Tun? Deshalb das wichtigste für den heutigen Schreibtag: Schreiben wir! Briefe, Tagebuch, Zeitungsartikel, Forenbeiträge, Gedichte, Sachtexte, Geschichten, Blogbeiträge, Listen, Dokumentationen, Kommentare, … Heute schreiben wir mit besonders viel Freude und Elan. Wenn der Text geschrieben ist, machen wir ihn Stück für Stück besser. Und danach raus aus der Schublade mit allen Texten.

Dokumentieren oder nicht dokumentieren?

Im www gibt es schon alles, man muss es nur finden. Heute habe ich schöne bunte Bildchen zur Kommunikation im Geschäftsleben gefunden.
Wer Jackie ist und ob er oder sie oder sonst jemand diese Bildchen gemalt hat, weiß ich nicht. Deshalb hier einfach der Link zu Jackies Log. Besonders schön, zumindest aus meiner Sicht: das Bild in der Mitte „Wie das Projekt dokumentiert wurde“. Genau deshalb habe ich hier letztens über Easy Writing berichtet.
Ob es wirklich so schlimm ist?

Googolplexplex – ich bin perplex

Beim Abendessensgespräch die große Verwirrung: Mein Sohn erzählt mir unverständliches von vielen Nullen, großen Zahlen, Googol und Googolplex. Hat er sich das ausgedacht oder lernen die Kinder heutzutage so etwas in der Grundschule?
Das alte Lexikon versagt, doch Google – die Ansammlung der unendlich vielen Nullen? – hilft hier ganz schnell weiter: Ein Mathematiker wollte sich in den 30er Jahren eine unvorstellbar große Zahl ausdenken und fragte seinen neunjährigen (!) Neffen, wie er eine so große Zahl nennen würde. Das Googol war geboren, es ist zehn hoch hundert oder eine 1 mit hundert Nullen.
Da der Größenwahn keine Grenzen kennt, wurde später Googolplex (10 hoch 10 hoch 100 oder 10 hoch Googol) und Googolplexplex (10 hoch Googolplex) erfunden. Und dies lässt sich beliebig fortsetzen. Brauchen tut diese Zahlen keiner, faszinierend sind sie schon.
Für Kindergartenkinder ist es ganz einfach: eine riesige Zahl =  unendlich = Gotteszahl. Je nachdem ob es um Gummibärchen oder Minuten, die man schlafen will, geht, sind dies fünf oder zwanzig oder vielleicht auch Tausend.

Gotteszahl oder Googolplexplexplex? Egal. Mein Sohn würde gerne auch eine ganz große Zahl erfinden. Welchen Namen würden Sie ihr geben? Ich bin gespannt.

Schreiben lassen – Gedichte vom Computer

Manchmal hat man einfach keine Zeit für ein Gedicht. Ein Glück, dass es Gedicht-Generatoren gibt!

Bei Poetron kann man 4 Wörter eingeben, aus denen das Programm blitzschnell ein grammatikalisch nicht immer ganz korrektes Gedicht mixt. Ich habe es mal mit Mama, Bratpfanne, mustern und gütig probiert und bekam folgendes Ergebnis:

Bratpfannen
Gütig und somit flau.
Sie mustern…
Sie schwellen.
Und schwellen das Lebewesen.
Ach gütige Bratpfannen!
Und Lebewesen
Zu flau Mama – so flau!

Beim zweiten Mal sah es so aus. Anders beim ersten Mal und beim dritten Mal und beim vierten Mal … So oft ich Lust hatte, auf „dichten“ zu klicken, erschien ein neues Gedicht. Nicht sinnvoll, aber lustig.

Nicht ganz so zufällig, dafür romantisch: Liebesgedichte schreiben: Nachdem man Reimmuster und Zeilenzahl gewählt hat, schlägt das Programm jeweils fünf Zeilen vor, von denen eine ausgewählt werden kann – ganz individuell und mit Original-Herz-Schmerz-Reimen. Das fertige Liebesgedicht lässt sich per E-Mail an den oder die Angebetenen verschicken.

Wer nie den Unterschied zwischen Jambus und Trochäus, zwischen Kreuzreim und Paarreim kapiert hat, dem wird vom Metricalizer geholfen. Aus Goethe-Gedicht-Worten entsteht ein Zufallsgedicht mit dem gewünschten Versfuß und Reimmuster – völlig sinnfrei, denn auf das Feeling kommt es an …

Und nun dichte ich lieber selber wieder, mit oder ohne Versfuß. Und wer ein individuelles, aber von einem Menschen geschriebenes Gedicht wünscht, kann sich bei mir melden. Vielleicht kommen wir ins Geschäft!

 

Pflege gefährdeter Wörter

Eine schöne Spielerei habe ich mit der Wortweide gefunden. Liebhaber von Worten sind angesprochen, Wörter auf die Weide zu bringen, um sie zu schützen und zu bewahren. Andere Wortliebhaber können Patenschaften übernehmen. Sportlich wird das Ganze dadurch, dass es Ranglisten der Wörter wie der registrierten Nutzer gibt.
Schön sieht es aus, wenn die Wörter – nach verschiedenen Kriterien gefiltert – auf der Weide grasen und umherziehen, sinnlich, gemütlich. Und beim Betrachten der Tierchen fällt mir vielleicht das ein oder andere Wort ins Auge, das es verdient, in einem Text eine wichtige Rolle zu spielen.