Frapalymo: Heimat6
Küchle
am Rosenmontag
wie Großmutter schon
in Fett ausgebackene Heimat
überall
Ein Elfchen zu „heimat aus sicht einer frau“.
Küchle
am Rosenmontag
wie Großmutter schon
in Fett ausgebackene Heimat
überall
Ein Elfchen zu „heimat aus sicht einer frau“.
Heim-statt
Das alte Haus (Bauernhaus mit links Wohnhaus
rechts Stall und großem Gemüsegarten)
Vermietobjekt für Gastarbeiter (die hier nur kurz
zu Hause sind) über zwölf, dreizehn Jahre
Gleich lange Zeit verfallen lassen nicht mehr
bewohnbar, doch immer noch voll Wert
(Den Garten weiter angebaut, nur den
Quittenbaum gefällt. Das war die Zeit.)
Schlussendlich: Baufällig, Abriss, Gras einsäen
(Ganz kleiner neuer Gemüsegarten, die Kinder
(Töchter) essen schon lange nicht mehr Zuhause)
Bauplatz für mindestens ein Mehrfamilienhaus
Alle Töchter sind versorgt, wohnen anderswo
(drei Viertel nicht mehr im Dorf, noch nicht
mal im selben Kreis, Bezirk, Bundesland)
Er bewahrt den Platz für sie, für sich, sein Heim
Das ist meine „heimat aus sicht eines mannes“. Bin gespannt, wie sich Teil 2 des Doppelimpulses morgen verdichten lassen wird.
Allein manch ein Wort
Oder der Klang des Vokals
lässt heimisch fühlen
„heimat ist sprache, sprache ist heimat“ schlägt Sophie vor und ich kann nur Ja sagen.
I do what I want, I go where I want
Wir sind anders
verlassen die Heimat
suchen uns selbst
im Anderswo
Wir sind flexibel
erobern Städte und
Länder und manch
neue Ufer
Wir sind neugierig
lernen Sprachen und
spitzeln in Welten
die uns nicht gehören
Wir sind unabhängig
suchen uns Menschen
und Beschäftigungen
wo es uns hintreibt
Wir sind selbstbewusst
integrieren uns und
passen uns an
um dazuzugehören
Wir sind einsam
schaffen uns Zuhause
im Fremden und
verlieren das Heim
„die fremde und die heimat“ lässt uns Sophie heute erkunden.
Zuhause wird Heim
Wo die Wohnung passt
Wo die Kisten ausgepackt
Wo die Nachbarn grüßen
Zumindest ein paar
Wo die Kisten ausgepackt
Das Bäckersortiment getestet
Zumindest ein paar
Zum Default erklärt
Das Bäckersortiment getestet
Es riecht leicht muffig
Zum Default erklärt
Die Feste vertraut
Es riecht leicht muffig
Leberwurst gibt es immer
Die Feste vertraut
Die Rituale einstudiert
Leberwurst gibt es immer
Dialekt wird gesprochen
Die Rituale einstudiert
Geborgenheit auch
Dialekt wird gesprochen
Wo die Nachbarn grüßen
Geborgenheit auch
Wo die Wohnung passt.
Endlich wieder Lyrikzeit mit Frau Paulchen :-)) . Der erste Impuls zu dieser „Heimat“-Frapalywo: „zuhause versus heimat“. Ein Pantun erkundet den Übergang vom einen zum anderen.
Im Radio läuft “Last Christmas“ und spätestens dann ist klar, November und damit auch dieser Frapalymo sind zu Ende. Sophie fasst in ihrem rückblick, ausblick, eine frage zusammen, wie groß(artig) der Frapalymo geworden ist. Die Gemeinschaft, die beim gleichzeitigen Schreiben zum selben Impuls, die Energie, die durch die vielfältigen geschaffenen und geteilten Texte entstehen, sind faszinierend. Kreatives Schreiben at its best und das allein im digitalen Raum. Continue reading „Frapalymo2017-Ende“
In meiner Hand
kann ich verbergen
eine Walnuss,
Schokobonbons,
einen aufgelesenen Stein
oder ein Taschentuch
Auf meiner Handfläche
trage ich mit mir
das Gedicht von dir
mit grünem Filzstift
geschrieben oder auch
einfach Poesie
“Was in eine Hand passt“ ist der letzte Impuls dieses Frapalymos. Schade.