Twitter-Grenze
Mit grünen Zetteln über die grüne Grenze/ sich einen Stempel holen und Steuer zurück/ Närrische Zukunft kaufen mit harter Währung
Ein erster Twitterlyrik-Versuch an der Kunstgrenze.
Mit grünen Zetteln über die grüne Grenze/ sich einen Stempel holen und Steuer zurück/ Närrische Zukunft kaufen mit harter Währung
Ein erster Twitterlyrik-Versuch an der Kunstgrenze.
Twittergedichte – für mich als Fan ganz weniger Worte genau das Richtige. 140 Zeichen für einen Moment. Ich werde es probieren!
Schon lange will ich ein eigenes Foto für den Blog haben, auch wenn das Tintenfass-Bild des verwendeten Themes erstaunlich passend war. Doch Fotografie ist nicht so mein Metier und Bilder erzeuge ich gewöhnlich über Worte. Trotzdem bin ich heute fündig geworden:
Das jetzige Kopfbild ist der Ausschnitt eines Fotos, das ich schoss, um eine Stadterkundungs-Schreibwerkstatt vorzubereiten. Es zeigt einen ganz kleinen Teil der Kunstgrenze, die Konstanz und das schweizerische Kreuzlingen – zumindest im Gebiet Klein Venedig – seit 2007 nicht mehr trennt, sondern verbindet. Auf und teilweise neben der Grenzlinie stellen Skulpturen die Trümpfe des Tarots dar. Die roten Linien hier oben gehören zum Magier, der aus dem See ragt.
Grenzen und Schreiben – zwei Dinge, die sich gegenseitig inspirieren. Die Kunstgrenze öffnet Räume, zum Schreiben und Sein, magisch entstehen Buchstaben vor träumerisch dahinziehenden Wolken. Mein schreib-t-raum im Bild – es lohnt sich, immer mal wieder im Foto-Ordner zu kruschteln.
Feigen in O-Saft
Salz, Pfeffer und Erdnüsse
Blauschimmelkäse
In Anlehnung an „Zehn Gebote des Schreibens“ habe ich heute im Kurs Akademisches Schreiben zum Abschluss jeweils ein eigenes Schreibgebot verfasst, für zehn war leider die Zeit zu knapp. Darunter waren einige spannende „Du sollst …“ und „Du sollst nicht …“
Mein aktuelles Schreibgebot:
Schreib viel,
schreib mit Freude und Gewinn.
Schreib einfach.
Gerade anfangs dann wenn das erste Mal was auch immer geschieht ist Aufregung unvermeidlich in Augen und Hautrötung blühendes Glück
gelassen in Stürmen ruhig entdecken, erkunden, neu Abenteuerspielplatz Lebensgenuss als Kind stolperte ich öfter über Stufen
Am gleichberechtigten Hoch- und Runtergehen arbeite ich noch ein wenig. Doch ein Anfang ist gemacht. Feststellung: In der Textverarbeitung schreiben, dann hilft die automatische Zeichenzählung. Und es sieht nur mit Schreibmaschinenschrift schön treppig aus.
Das Bulldozer-Gedicht zu entwickeln hat Spaß gemacht und wurde schon von Lucia (und auch von anderen?) aufgegriffen. Und da der Druck, dringend etwas schreiben zu müssen Kreativität freisetzt, habe ich mir heute noch eine weitere Gedichtform ausgedacht: das Treppengedicht.
Treppen kann man in zwei Richtungen gehen, nach oben oder nach unten. Je nachdem ob der Treppentext links- oder rechtsbündig geschrieben ist, wird die eine oder andere Richtung betont, möglich bleiben immer beide. Deshalb kann auch das Treppengedicht in zwei Richtungen gelesen werden.
Damit eine Treppe gut zu begehen ist, müssen die Stufen gleichmäßig sein. Dazu gibt es Normwerte, die zwar Normmenschen nicht kennen, aber jeder spürt es sofort, wenn sie nicht eingehalten wurden. Beim Treppengedicht ist die Treppensteigung durch die Schriftgröße und den Zeilenabstand festgelegt und bleibt immer gleich (wenn man nicht zwischendrin die Formatierung wechselt). Die Treppentiefe, also wieviel Platz der Fuß zum Draufsteigen hat, hängt von der Zeichenanzahl ab – und natürlich davon, wie breite Zeichen, außer man verwendet eine nicht-proportionale Schrift wie Courier; das vernachlässige ich im Weiteren.
Wer baut eine Treppe mit möglichst gleich breiten Stufen? Erster Schritt: die Schritttiefe = Zeilenlänge festlegen. Bei echten Treppen 23 – 37 cm, im Treppengedicht 5 – 10 Zeichen (Leerzeichen zählen natürlich mit). Zweiter Schritt: Stufenanzahl festlegen. Nach spätestens 18 Stufen braucht eine Treppe ein Podest, also 5 – 18 Zeilen. Und nun die Zeilen so mit Wörtern füllen, dass die nächste Zeile immer um die festgelegte Zeichenzahl länger ist. Und vor allem, dass die Treppe sinnvoll in beide Richtungen begangen werden kann und sich sowohl Auf- als auch Abstieg lohnen.
Alles klar? Mit meiner Lieblingszahl sieben sieht das ganze dann so aus:
XXXX XX XXX XXXXX XXXX XXXXXXX XXXXX XXXX XX XXXXXX XXXX XXXXX XXXXXX XXX XXXXXXXX XXXXX XXXXXXX XXXXXXXX XXX XXXX XXXXX XXX XXXXXXXX XXXX XXXXX XXXX XX XX XXXXX XXXX XXXXXXX XXXX XXXXX XXXXXX XXXXX XXX
Und jetzt mit richtigen Wörtern!